Psychotherapie in Graz
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Der Blog von Barbara Fluch

Hallo & Willkommen!

Der BLOG ist aus meinen vielen zusätzlichen Interessen und Ideen entstanden, welche ich mit Ihnen teilen möchte.

In meiner Arbeit zeigen sich mir die Menschen in ihren verschiedenen Seiten und über den BLOG haben Sie die Möglichkeit mich zusätzlich kennenzulernen.

Psychotherapie Barbara Fluch - Blog
 
 

our daily challenge journal Tag 2

Tag 6

Wobei ganz stimmt das nicht, denn ich bin ja schon etwas länger zu Hause weil ich kurzfristig die Möglichkeit in Betracht ziehen musste mich angesteckt zu haben und sich dies Gott sei dank nicht bestätigte. Somit bin ich mittlerweile schon bei Tag 11 angekommen.

Zu Beginn kam mir die Situation komplett surreal vor. Leere Regale, Menschen mit Handschuhen und Mundschutz, eine Ausgangsbeschränkung, ein Flieger der nicht mehr abheben darf und meine Eltern 300 km entfernt gehören zur Superrisikogruppe schlechthin.

Man fängt an darüber nachzugrübeln wie man die Versorgung mit Lebensmittel und Medikamenten aus der Ferne für sie am besten organisieren könnte. Und aus einer Woche werden zwei und keiner kann sagen wie viele Wochen noch kommen werden. Irgendwann realisierst du, dass du deine Eltern für sehr lange Zeit nicht mehr sehen wirst. Du hörst den Kanzler wie er sagt, dass es noch sehr lange dauern wird, bis sich unser Leben wieder normalisieren kann. Und plötzlich ist es da dieses Gefühl, dass dir die Kehle zuschnürt und sich anspürt als hätte es sich ein Elefant auf deiner Brust gemütlich gemacht.

Die Angst. Viele Menschen reagieren erst mal so, dass sie versuchen die Angst wegzuschieben indem sie sich ablenken. Manchmal wird daraus ein Verdrängen. Manche greifen zum Alkohol und zu anderen Substanzen in dem Versuch die Angst in Schach zu halten. Aber es gibt auch weniger selbstzerstörerische Möglichkeiten mit der Angst umzugehen.

Eine Klientin hat mir ihre Strategie hierfür einmal in einer für mich sehr schönen Metapher beschrieben. Sie hat das Gefühl der Angst mit einer Welle verglichen, die urplötzlich mit voller Wucht kommt und sie überrollt. Anfangs habe ich das für ein sehr bedrohliches Bild gehalten, aber sie hat gesagt, dass sich Wellen immer wieder zurückziehen. Und so ist es auch mit der Welle der Angst. Sie kommt, überrollt dich und dann zieht sie sich wieder zurück. Mit dieser Gewissheit fällt es ihr leichter, die Welle die sich ohnehin nicht aufhalten lässt, kommen zu lassen. Angst ist ein Gefühl, das sein darf in Zeiten von Corona, Quarantäne und Ausgangsbeschränkungen. Vielleicht kostet es ja tatsächlich weniger Energie sie kommen und gehen zu lassen, als jedesmal dagegen anzukämpfen.

Passt auf euch auf, bleibt gesund und bleibt zu Hause. Silke & Barbara

Barbara FluchComment