Psychotherapie in Graz
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Der Blog von Barbara Fluch

Hallo & Willkommen!

Der BLOG ist aus meinen vielen zusätzlichen Interessen und Ideen entstanden, welche ich mit Ihnen teilen möchte.

In meiner Arbeit zeigen sich mir die Menschen in ihren verschiedenen Seiten und über den BLOG haben Sie die Möglichkeit mich zusätzlich kennenzulernen.

Psychotherapie Barbara Fluch - Blog
 
 

Der "Werkzeugkasten"

Ich bin nicht so wichtig

.......deshalb bin ich für alle da, kümmere mich um vieles, sage wenig nein, übernehme viel Verantwortung, richte mich nach den anderen und mache es ihnen recht, arbeite viel......

Viele Menschen, vor allem Frauen, erkennen oft jahrelang nicht, dass sie einen sehr hohen Preis dafür bezahlen müssen. Sie stellen die eigenen Bedürfnisse hinten an oder nehmen diese gar nicht mehr wahr. Mit sicherer Intuition, wird geschaut was andere brauchen oder bräuchten.

Dahinter liegt oft ein geringes Selbstwertgefühl, das Gefühl nicht um seiner/ihrer (ja, es sind auch Männer betroffen) selbst willen gemocht zu werden und auch wichtig zu sein. Zur Kompensation dieser dahinterligenden Gefühle, machen sie sich selbst für andere wichtig und untenbehrlich. Allerdings ist das ein instabiles Gebilde. Oft fühlen sich die Menschen doch zu kurz gekommen, die eigenen Bedürfnisse bleiben auf der Strecke und sie glauben nur gemocht zu werden, wenn sie es den anderen recht machen. Zu den eigenen Bedürfnissen zu stehen ist oft mit Angst verbunden, weil die Bestätigung/Wertschätzung von außen fehlt und dies ein unsicheres Terrain ist. Und falls es doch einmal reicht und sie sich beweisen wollen, schlägt der "Rebell" die "Rebellin" in ihnen an. Die Selbstbehauptung wird übertrieben und die anderen werden auf die Probe gestellt. Dabei wird mit Argusaugen darüber gewacht, ob die anderen sie noch genauso mögen wie vorher. Jede Kritik wirft sie auf das alte Muster (Lebensskript) zurück und sie können sich wieder bestätigen, dass sie nicht so wichtig sind und die anderen sie nicht ernst nehmen.

Oft tauchen Sätze auf wie:

  • Ich darf mir nichts gönnen
  • Solange es den anderen schlechter geht als mir, darf ich keine Pausen machen, nicht in Urlaub gehen....
  • Ich muss immer drauf schauen, dass es den anderen gut geht
  • Ich darf mich ja nicht gehen lassen, sonst bricht die Familie, Arbeit..., zusammen

Oft ist die einzige "Pause" die erlaubt ist, krank zu werden.

Wenn Menschen mit diesem Lebenssmuster (Skript) in die Therapie kommen sind oft die ersten Veränderungsschritte, dass sie sich selbst wahrnehmen lernen und Bewusstheit über ihre Muster erlangen. Es geht zuerst um ein erkennen, wie automatisch sie sich nach den Bedürfnissen der anderen richten.

Wenn sie im nächsten Schritt erkennen, dass sie einen innern Konflikt spüren, zwischen den eigenen und den fremden Bedürfnissen sind die ersen Schritte in Richtung Veränderung getan.

Die weitern Veränderungswege betreffen die Auseinandersetzung darüber, welche Anpassung an Menschen ist gesund und welche nicht. Wenn man sich selbst zugunsten von anderen aufgibt, ist das falsch verstandene Nächstenliebe. Sich selbst wichtig zu nehmen heißt auch nicht, dass man ein Egoist ist. Es geht darum zu erkennen, dass es ein Sowohl-als-auch ist. Ich bin wichtig und du bist wichtig. Es geht nicht darum wichtiger oder weniger wichtig zu sein. Es geht darum selbst zu entscheiden und sich die Erlaubnis bzw. Freiheit zu geben wann sie sich selbst wichtiger nehmen wollen bzw. dürfen, als die anderen. Das ist der Schlüssel zu mehr Selbstbewusstsein und Entwicklung im therapeutischem Setting.

Wie Pippe Langstrumpf sagt: "Lass dich nicht unterkriegen. Sei frech und wild und wunderbar.

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